Unterwegs im UNESCO-Weltnaturerbe Grumsin

Es gibt nicht viele Dinge, die eine so lange Tradition haben, aber das letzte Wochenende im Oktober ist regelmäßig im Kalender markiert und fest verplant. Denn dann findet unweit meiner alten Heimat in Lünen das Internationale Naturfotofestival der GDT – Gesellschaft für Naturfotografie statt. Doch in diesem Jahr ist alles anders und das Festival kann aufgrund der Pandemie nicht mit Freund*innen und Kolleg*innen gefeiert werden. Die GDT wollte sich damit nicht zufrieden geben und hat unter dem Hashtag #luenen2020 das Fotoprojekt „Das war UNSER Lünen 2020“ ins Leben gerufen. Es ging darum, an diesem Wochenende eine Aktion zu starten und in ganz Deutschland alleine oder in kleinen Gruppen fotografieren zu gehen. Da es Ende Oktober ist und die Herbstfärbung in den großen Buchenwäldern der Uckermark ihrem Höhepunkt entgegensteuert, hatte ich keine Mühe, ein ansehnliches Alternativprogramm für mich zu finden und meinen Beitrag zu diesem schönen Projekt zu leisten. Nach einer längeren Pause wollte ich wieder intensiv im UNESCO-Weltnaturerbe Grumsin auf Motivsuche zu gehen.


Der Grumsin ist für mich einer der schönsten Buchenwälder Brandenburgs, der an vielen Stellen noch seine Urwüchsigkeit behalten hat. Durch ein ausgeprägtes Relief wechseln sich an vielen Stellen Buchenwälder, Erlenbrüche und Moore ab und verleihen dem Gebiet einen hohen naturschutzfachlichen Wert. Daher wurden im Jahr 2011 auch rund 590 Hektar und damit einer der wertvollsten Teile des Gebietes in das UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder aufgenommen. Es handelt sich um einen Bereich, der seit mehreren hundert Jahren als Wald überdauert hat, nie gerodet wurde und in dem darum noch mächtige Buchen zu finden sind. Auf mehreren mit farbigen Buchenblättern gekennzeichneten Wanderwegen ist es möglich, das Gebiet zu umwandern. Doch die Kernzone, die von keinen Wegen (mehr) durchschnitten wird, darf nicht betreten werden und schenkt vom Aussterben bedrohten Arten wie Seeadler, Kranich und Schwarzstorch Ruhe.