Schon oft habe ich Bilder von der winterlichen Oder gesehen, aber bislang hatte ich es nie zur richtigen Zeit dorthin geschafft. In diesem Jahr nutze ich die späte winterliche Kälte die Anfang März nochmal über den Osten Deutschland hineinbrach aber nun doch für einen kurzen Besuch.
Wenn es über eine längere Zeit besonders kalt, bilden sich auf der Oder ganz besondere Eisschollen. Die umgangssprachlich „Brieger Gänse“ genannten Eisschollen bedecken dann dicht an dicht die
Oder. Beständig drehen sich die Eisschollen auf der Wasseroberfläche und schwimmen in Richtung Ostsee. In diesem Jahr kamen die Eisschollen dann in Höhe des Nationalparks Unteres Odertal zum
Stillstand und der Fluss frierte von Nord nach Süd allmählich zu. Ein tolles Naturschauspiel, dass man einmal gesehen haben muss.
Der Begriff der "Brieger Gänse" entstand übrigens im Raum Wroclaw (Breslau), wo derartige Eisschollen aus Richtung Brzeg (Brieg) schon immer die Oder hinabtrieben und die Menschen zu diesem
Namen verleitet haben. In anderen Regionen ist auch der Name "Pfannkucheneis" gebräuchlich.