Zu Besuch bei Küchenschelle, Narzisse und Galmeiveilchen

Trotz der starken Corona-Einschränkungen über die Ostertage, war ich wieder mal in meiner alten Heimat Nordrhein-Westfalen unterwegs, um einige mir bekannte und unbekannte Ort im Rheinland aufzusuchen. Ich hatte es besonders auf einige Frühblüher abgesehen, welche ich im äußersten Osten Deutschlands vergeblich suche.


Während in Brandenburg fast ausschließlich die Schwarze Wiesen-Küchenschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigrescens) vorkommt, wollte ich mich in der Eifel endlich mal fotografisch mit der Gemeinen Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) beschäftigen. Während meiner drei Tage habe ich zwei große und bekannte Vorkommen bei Zülpich und in der Nordeifel besucht, wo jeweils mehrere zehntausend Küchenschellen auf den Trockenrasen wachsen. Das Wetter war eher durchwachsen, es gelangen aber viele Bilder bei verschiedensten Lichtsituationen. Auch die Narzissenwiesen im Oleftal bei Monschau habe ich besucht. Bereits vor mehr als zwanzig Jahren war ich hier in den Bachtälern zur Narzissenblüte unterwegs und hatte die gesamte Gegend noch in guter Erinnerung. Zwar war ich hier noch rund zwei Wochen zu früh, um die prachtvollen Massenbestände auf den Bergwiesen entlang des Baches zu bewundern, es standen aber auch schon viele blühende Pflanzen in Bachnähe und daher windgeschützter in schönster Blüte. Bei der Gelben Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) handelt es sich inzwischen um eine beliebte Gartenpflanze in ganz Deutschland, doch die Art an einem Wildvorkommen im westlichen Mitteleuropa zu fotografieren, ist trotzdem etwas Besonderes. Als letztes Highlight suchte ich in der Umgebung von Stolberg noch den Schlangenberg auf, wo ich hoffte, schon die ersten blühenden Exemplare des Gelben Galmei-Veilchens (Viola calaminaria) zu finden. Es handelt sich um einen Endemiten des Dreiländerecks um Aachen herum und kommt nur auf wenigen schwermetallbelasteten, ehemaligen Bergbauböden vor. Die Art ist nur sehr konkurrenzschwach anderen Pflanzen gegenüber und hat sich daher hier den besonderen Gegebenheiten angepasst. Zusammen mit einigen anderen Arten wird das Gelbe Galmei-Veilchen zu den Metallophyten, also an hohe Schwermetallkonzentrationen angepasste Pflanzen, gezählt.